Die Kunst des Employer Branding: Erfolgsfaktoren für eine starke Arbeitgebermarke

Lea Koch

Die Bedeutung des Employer Branding (Arbeitgebermarketing) hat sich durch verschiedene ergänzende und multidisziplinäre Konzepte wie Reputation, Talentmanagement und Mitarbeiterbindung erweitert und wird als zentrales Instrument in Organisationen angesehen.

Inhalt

  1. Definition von Employer Branding
  2. Wissen, was Arbeitnehmer:innen wollen
  3. Wichtige Elemente des Employer Brandings
  4. Die häufigsten und besten Mitarbeiter Benefits (Top 11)
  5. Employer Branding als langfristige Strategie

Definition von Employer Branding

Employer Branding bezeichnet die Strategie eines Unternehmens, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Es geht darum, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, um qualifizierte Bewerber anzuziehen und bestehende Mitarbeiter:innen zu halten. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen wie interne Kommunikation, Marketingaktivitäten und soziale Verantwortung erreicht werden.

Wissen, was Arbeitnehmer:innen wollen

Im Jahr 2023 sind für deutsche Arbeitnehmer:innen nach wie vor bestimmte Aspekte von großer Bedeutung bei der Auswahl ihres idealen Arbeitgebers. Dabei stehen Arbeitsplatzsicherheit und ein attraktives Gehalt samt Zusatzleistungen unverändert an erster Stelle. Zudem legen sie großen Wert auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre, finanzielle Stabilität und eine ausgewogene Work-Life-Balance (Randstad Employer Brand Research 2023).

Wichtige Elemente des Employer Brandings

Ein gutes Employer Branding vermittelt die Werte, Kultur und Vorteile des Unternehmens und schafft so eine positive Wahrnehmung bei potenziellen und aktuellen Mitarbeiter:innen. Es besteht aus mehreren wichtigen Elementen:

Erstens, eine klare und attraktive Arbeitgebermarke. Sie soll authentisch sein und die Unternehmenskultur widerspiegeln.

Zweitens, eine effektive Kommunikation dieser Marke. Es sollte eine konsequente Botschaft über alle Kanäle hinweg vermittelt werden. 

Drittens, Mitarbeiterbeteiligung. Mitarbeiter:innen sollten sich mit der Marke identifizieren können und als Markenbotschafter auftreten. 

Viertens, die Einbindung von Feedback. Es ist wichtig, auf die Meinungen und Erfahrungen der Mitarbeiter:innen zu hören und diese in die Markenbildung einzubeziehen.

Schließlich, die Messung und Verbesserung der Employer Branding Strategie. Hierbei geht es darum, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Insgesamt geht es darum, ein attraktives Gesamtpaket zu schnüren, das den Mitarbeiter:innen zeigt, dass sie wertgeschätzt werden und ihre Arbeit einen Unterschied macht.

Mitarbeiterbenefit: ein Firmenfahrrad

Die häufigsten und besten Mitarbeiter Benefits (Top 11)

Gutes Employer Branding zeichnet sich durch attraktive Employee Benefits aus. Unsere Top 11 sind:

  1. Flexible Arbeitszeiten: Sie ermöglichen eine bessere Work-Life-Balance. Z.B. eine breite Gleitzeit von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr; Kernarbeitszeit von 10:30 Uhr bis 14:30 Uhr
  2. Homeoffice: Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, ist besonders in der heutigen digitalen Welt attraktiv.  Im April 2023 gaben 64 Prozent der Befragten Angestellten einer Studie an, dass es bei ihrem Arbeitgeber eine Betriebsvereinbarung zum Homeoffice und mobilen Arbeiten gibt. Häufig werden mindestens 2 Tage Homeoffice pro Woche angeboten.
  3. Weiterbildungsmöglichkeiten: Sie fördern die persönliche und berufliche Entwicklung. Z.B. kostenlose Online-Kurse zu Themen wie Konfliktlösung, Arbeiten im Team. Eine weitere Möglichkeit ist das Angebot von Fremdsprachentraining für die Mitarbeiter:innen. Diese Form der Weiterbildung zeigt, dass Sie als Arbeitgeber in die Entwicklung Ihrer Mitarbeiter:innen investieren.  Es fördert nicht nur das persönliche Wachstum, sondern auch die internationale Kommunikation und Zusammenarbeit im Unternehmen. 
  4. Betriebliche Altersvorsorge: Sie sorgt für finanzielle Sicherheit im Alter. Oft werden bis zu 20% vom Arbeitgeber bezuschusst.
  5. Gesundheitsförderung: Dazu gehören Fitnessstudio-Mitgliedschaften (z.B. Urban Sports Club, FitX), ein Firmenfahrrad oder gesundes Essen im Büro. In neueren Studien wird auch zunehmend Stressmanagement als Teil von betrieblichen Gesundheitsprogrammen integriert. Unconscious-Bias-Trainings und Mental-Health-Support, Office Yoga
  6. Jobticket: Die Übernahme der Fahrtkosten ist ein attraktiver Bonus. Bei uns in Berlin z.B. das BVG-Firmenticket.
  7. Zusätzlicher Urlaub: Mehr Erholung und Freizeit sind besonders wertvoll. 30 Tage Jahresurlaub sowie arbeitsfreie Tage am 24.12. und 31.12., einige Unternehmen bieten  auch die  Möglichkeit eines Sabbaticals an.
  8. Mitarbeiter-Rabatte: Sie sind eine nette Geste und sparen Geld.
  9. Firmenevents: Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl und sorgen für Spaß bei der Arbeit. In vielen Unternehmen gibt es Sommer- und Weihnachtsfeiern.
  10. Mitarbeiterverpflegung: z.B. frisches Obst, Snacks, Getränke-Flatrate, Eis etc.
  11. ArbeitsplatzumgebungHundefreundliches Büro: Ein hundefreundliches Büro hat sich als äußerst beliebter Benefit erwiesen. Laut einer neuesten Umfrage (2023), die im Auftrag des Bundesverbands Bürohund von Ears and Eyes durchgeführt wurde, bekundet über ein Drittel (34 %) der Büroangestellten in Deutschland bereit zu sein, den Job zu wechseln, um ihren Hund mit zur Arbeit nehmen zu können. Interessanterweise besteht dieser Wunsch unabhängig davon, ob die Befragten derzeit einen Hund besitzen oder nicht. Zusätzlich bieten einige Unternehmen auch die Möglichkeit, aus dem EU-Ausland zu arbeiten (bis zu 45 Tage) und gewähren den Mitarbeiter:innen Zugang zu organisierter Kinder- und Ferienbetreuung.

Diese Benefits verbessern nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, sondern stärken auch Ihr Employer Branding.

Employer Branding als langfristige Strategie

Gutes Employer Branding ist eine langfristige und nachhaltige Maßnahme, die darauf abzielt, das Image und den Ruf eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber über einen längeren Zeitraum zu stärken. Es geht nicht nur darum, kurzfristig neue Mitarbeiter:innen anzuziehen, sondern auch darum, langfristig talentierte und engagierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu halten.

Eine starke Arbeitgebermarke kann dazu beitragen, dass das Unternehmen als erstrebenswerter Arbeitsplatz wahrgenommen wird, sowohl von potenziellen Bewerbern als auch von den bereits beschäftigten Mitarbeiter:innen. Durch gezielte Employer-Branding-Maßnahmen kann das Unternehmen seine einzigartigen Stärken und Vorteile als Arbeitgeber hervorheben, sei es durch attraktive Benefits, ein positives Arbeitsklima, Entwicklungsmöglichkeiten oder ein modernes Arbeitsumfeld.

Langfristiges Employer Branding erfordert eine kontinuierliche und strategische Herangehensweise. Es geht darum, eine langfristige Vision und Identität als Arbeitgeber zu entwickeln und diese konsequent in allen Bereichen des Unternehmens zu kommunizieren – sei es in der Unternehmenskultur, in der Personalentwicklung oder in der externen Kommunikation.

Besonders in Branchen wie der Automobilbranche, der Automobilzuliefererbranche und der Elektronikbranche haben einige Unternehmen erfolgreich ihre Arbeitgebermarke etabliert. Audi, ZF Friedrichshafen und Siemens sind dabei hervorzuheben, da sie als führende Top-Arbeitgebermarken in Deutschland gelten. Diese Unternehmen haben es geschafft, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und ziehen damit viele potenzielle Mitarbeiter:innen an (Randstad Employer Brand Research 2023) .

Durch die Schaffung einer positiven Arbeitgebermarke kann das Unternehmen langfristige Bindungen zu seinen Mitarbeiter:innen aufbauen, die Identifikation und Motivation steigern und die Mitarbeiterloyalität fördern. Dies kann sich wiederum positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit, die Produktivität und letztendlich auch auf den Unternehmenserfolg auswirken.